Der Monat der Besucher
Nachdem der erste Monat im neuen Land nur so an uns vorbeigerauscht ist, kehrt nun langsam Alltag ein. Dana hat ihre erst Schulwoche mit viel ueberfluesiger Aufregung hinter sich gebracht (nachher ist man halt immer schlauer). In der 2. Woche gings fuer sie direkt auf Klassenfahrt nach Bude in Cornwall. Klettern, Surfen, Abseilen, Kajak fahren, Lagerfeuer... was will man mehr. Das Ganze bei strahlendem Sonnenschein und 25 Grad. Ganz viele Eindruecke und noch mehr Freundinnen hat sie mit nach Hause gebracht... aber auch einen ganzen Sack voll Muedigkeit und Schlafmangel nach den aufregenden letzten Wochen. Nachdem unsere Madam von Welt in diesem Sommer erst Leeds und dann auch noch Cincinatti Ohio bereiste, hat sie sich zur Perfektionistin in Sachen Koffer packen und Flugkontrollen gemausert.
In der selben Woche stand unser erster Besuch aus der Heimat an. Jessi hat unser Gaestezimmer eingeweiht und fuer besuchertauglich befunden. Nachdem Dirk leider schon wieder arbeiten muss, haben wir uns fuenf Frauentage mit viel Ruhe und ner Menge Sehenswuerdigkeiten gegoennt. Darueberhinaus haben wir die Autotauglichkeit der kleinen Lady G auf die Probe gestellt... sie hat mit Bravour bestanden...
Den Anfang hat die naehere Umgebung und ein abendlicher Besuch von London City gemacht. Wie immer eine langwierige Autoreise wert... So hatten wir viel Zeit zum Schauen und Quaken... Wir haben den Dirki bei der Arbeit eingesammelt, da es die Tage der Streiks der U-bahner waren... und wir waren definitiv nicht die Einzigen mit dieser Idee... Trotzdem immer wieder ein Erlebnis: London bei Nacht!!! Klein Lady G und gross Jessi waren schwer beeindruckt.

Unser kleiner Besichtigungsmarathon begann mit Hever Castle in Kent... ne Beschreibung findet ihr unter „what to do...“ schoen war mal ganz abgesehen vom Wetter und den endlosen Gaerten auch die Anfahrt. Nachdem ich ja monatelang kein Auto fahren konnte und durfte, hat sich mir die Welt des Linksverkehrs von ihrer schoensten Seite gezeigt. Dazu sei gesagt, dass England nicht wirklich das Land der Autobahnen und Bundesstrassen ist. Was sich hier Landstrasse nennt, ist oftmals ein kurviger, an allen Seiten von meterhohen Baeumen begrenzter (und das im wahrsten Sinne des Wortes rechts links und oben!!!) einspuriger asphaltierter Weg ohne jegliche Fahrbahnmarkierungen. Kreuzungen gibt es so gut wie keine... Ampeln erst recht nicht... aber auch Strassenbeleuchtung ist eher rar. Dafuer gibt es den Round about!!! Er hat sich direkt zum ersten englischen Wort gemausert, welches Jessi nie wieder vergessen wird. Mal gross mal klein, mal befestigt mal nur aufgemalt, mal mit mal ohne Ampel, aber einfach ueberall... Als unsere liebe Frau des sat navs uns bat die sechste Ausfahrt im naechsten Kreisverkehr zu nehmen, mussten wir, nachdem wir der freundlichen Aufforderung gefolgt waren und uns auch nicht verzaehlt hatten, erst einmal ran fahren und laut lachen... Aber nach einigen U-turns und kurzen Stops, da sich lady naemlich ausgerechnet diesen Tag ausgesucht hatte fuer eine deftige Magenverstimmung, sind wir heile an der Burg vorbeigefahren... Aber wir habens doch tatsaechlich noch bemerkt.
Der einsame Star der Veranstaltung war dann unsere Doggendame...Wir konnten uns nur im Schneckentempo vorwaerts bewegen und Jessi musste ihren 1. englischen Satz lernen "it is a great dane puppie...", da jeder stehenblieb, um uns auszufragen und zu streicheln... Schoen in diesem Zusammenhang auch folgende Anekdote. Jessi ist also mit dem Hundchen vor der Burg aufgelaufen und ich immer mit der Kamera vorm Auge hinter den zwein her... Aber dann hoerte ich nur noch eine ziemlich verzweifelte Stimme Lena rufen... was war passiert: unsere Suesse hatte sich direkt vor der Burg uebergeben. Und auch hier haben sich die Englaender nur von ihrer besten Seite gezeigt. Sie hatten sofort Taschentuecher bereit - es fehlte nur, dass sie selbst Hand angelegt haetten. Naja ich habe alles so gut es geht beseitigt und alle hatten furchtbares Mitleid mit dem kleinen Doggi.

Am naechsten Tag standen Windsor Castle uns Ascot auf dem Programm... Beides findet ihr unter what to do... auch zu Ascot gibt es eine kleine Geschichte... den eigentlich interessantesten Teil der Besichtigung haben wir dem schlechten Timing meines Freundes in Bezug aufs Telefonieren zu verdanken... Nachdem ich den ganzen Tag versucht hatte, ihn zu erreichen, wollte er ausgerechnet, als wir auf der verzweifelten Suche nach einem feinen Ausblick auf die Rennbahn waren und eigentlich schon aufgegeben hatten, etwas ganz doll Wichtiges von mir... ich wollte auflegen, aber er hat sich nicht abwimmeln lassen... Also wollte ich links ranfahren, es bot sich aber keine Gelegenheit... dann einfach ab in den naechsten Feldweg - der hat uns durch einen Tunnel direkt ins Innere der Rennbahn gefuehrt!!! Ich staune noch heute ueber die Groesse und Laenge der Bahn! Im Innerren befindet sich ein Hundeplatz und es gibt eine Durchgansstrasse...Auf der einen Seite der oben erwaehnte Tunnel, die andere Ausfahrt ist durch ein fahrbares Stueck Rasen auf Schienen zu schliessen...Auch die Tribuene hat unglaubliche Dimensionen...

Schwer beeindruckt haben wir abends unserem Hauschinesen einen wie immer super leckeren Besuch abgestattet... Zu Windsor spaeter mehr, da ich in diesem Monat 3mal dort war. Allerdings sollte nicht unerwaehnt bleiben, dass Lady auf dem Weg dorthin gleich 2mal die Begegnung der 3 Art und wir eine Vorstellung von Ihrer Endgroesse hatten... hier ist big brother noch ganz freundlich. Ein paar Sekunden spaeter hat der grosse Bruder dann ueber sein Essen im Korb gewacht und unsrem Goer mal kurz gezeigt, wo es lang geht. Die 2. Begenung spricht fuer sich und den Mut unseres Kampfhundes...


Dann war die super feine Woche mit der besten Nanny der Welt auch schon vorbei...und es folgte ein traenereicher Abschied. Wir vermissen Dich!!!
Allerdings war unser Abschied nicht fuer lang, da wir schon am naechsten Wochenende eine Verabredung in Bruessel bei Cavalia hatten... Nach einer anstrengenden Woche und der Erkenntnis, dass Danas Schulzeiten ein echter Horror sind, habe ich mich am Freitag auf den Weg in die Heimat gemacht, mit dem Limousineservice... Schon erstaunlich, dass die Fahrt zum Flughafen mit Chauffeur genauso teuer, wie ne normale Flasche Wodka und billiger als ne Taxifahrt ist. Abends dann habe ich meinen Eltern einen Kurzbesuch abgestattet... Photos geschaut, viel erzaehlt und lecker Essen bekommen... Hmmmmmmmm!!! War das schoen endlich wieder zuhause zu schlafen... Samstag morgen dann noch ein Kurzbesuch bei Manu im Stall und schon gings los in die europaeische Hauptstadt.

Ein wunderschoenes Wochenende eine tolle Show und auch hier viel Kultur und Stadtbesichtigung... Bustour,Atomium, Grote Markt, Maenneken Pi, Koenigspalast, Europaviertel... bis die Fuesse rauchten und natuerlich haben wir uns auch die belgischen Waffeln nicht nehmen lassen. Die Pralienen kamen fuer Dirki und Danchen ins Gepaeck. Sonntag Abend nach einer grossen Portion Muscheln und rundum zufrieden zurueck im Eurostar... Lena im Zug und voll in ihrem Element... Naja ich war muede genug und habe die Zeit genutzt fuer ein Nickerchen...

Montag hatte ich meine erste Physiositzung!!! Und damit habe ich auch meine liebe Jenny kennengelernt... mittlerweile sind wir ein Herz und eine Seele und quatschen und tratschen was das Zeug haelt... am allerliebesten ueber unsere Bankerfreunde. Und noch eine Premiere: abends hatten wir zum ersten Mal Puppieclass mit unserem kleinen Doggenwelpen. Das war echt nen Erlebnis: das Ganze findet in der Stadthalle des Nachbardorfes statt und wir sitzen im Kreise von ca 10 Rattenbesitzern –eine Labradorwelpe ist auch noch am Start- auf unseren Stuehlen. Dann wird eine halbe Stunde geuebt, immer abwechselnd, da natuerlich die Rattenbesitzer Angst um ihr liebes Vieh haben. Aber es sieht auch schon komisch aus, wenn unser Monster seine Pranken auf den Kopf der laufenden Wollknaeul legt... Gegen Ende der Stunde werden die Hausaufgaben fuer die kommende Woche verteilt und jeder verlaesst fluchtartig den Ort des Geschehens - fast wie in der richtigen Schule. Naja das Ganze hat mich dazu veranlasst noch weiter nach einer brauchbaren Hundeschule zu suchen... Der Rest der Woche stand dann ganz im Zeichen des Uebrraschungsbesuchs der Familie Ramos. Und da hat sich Chaos Lena mal wieder von Ihrer besten Seite gezeigt...warum Geld mitnehmen, wenn man sich auf die Reise (ca.70 Meilen eine Strecke) zum Flughafen Stansted macht. Nicht dass man vor Ort hoechst wahrscheinlich ein Parkticket ziehen muesste... aber noch daemlicher gestaltet sich das Ganze wenn nach ca 25 Meilen die Tankleuchte angehet... Es haben sich noch ca.9 Pfund kleinste Muenzen im Wagen gefunden und ich bin mit letzter Kraft auf einen Seitenstreifen in der Naehe des Flughafens gekrochen... Mein erster Satz zur Begruessung der Gaeste war dann auch -Hallo, habt ihr Geld dabei genial oder??? Sie sind nicht wie ich ohne gereist und wir habens noch bis zur naechsten Tankstelle geschafft. Aber es waere ja langweilig, wenn das schon alles gewesen waere. Den Rueckweg sind wir dann ueber die grosse Themsebruecke gefahren und was macht DoofLena, nicht dass ich nicht wuesste, dass man auch hier zahlen muss. Doch doch, aber noch besser ist, wenn man das Tor nimmt, wo niemand sitz und man die Pfundmuenze direkt einwerfen muss... In den Tiefen Ihrer Tasche hat Martina auch das geloest und uns erloest... In den naechsten stand dann der 2. Windsor Besuch und ein Kindervogelpark an... Leider konnte Dirk auch diesen Besuch nur im Fluge an sich vorbeirauschen sehen, aber immerhin hat Leon Dirk am letzten Aben noch zu Gesicht bekommen... Wir haben lecker gekocht und viel erzaehlt. Ich habe mich in Sachen Kindersitter nicht schlecht geschlagen und bin mit ungefaehr einer Millionen Mal LEEEEEEEEEEEEENAAAAAAAAA belohnt worden und natuerlich kenne ich mich jetzt in Sachen Pferd und Winsor Castle besser aus, als jeder andere. Ich kenn sie alle auf Bildern, Moebeln, Vasen aus Stein, Holz, Keramik ob in Silber, Gold oder auch in echt.... Und auch die Musik auf der Nummer 17 des Audioguides hat sich in meinen Ohren fetsgesetzt...

Vielleicht wird ja doch noch mal eine kinderfreundliche und liebenswerte Person aus mir... Danke Martina hier fuer deinen Beitrag: denn noch heute schreit Leon beim Anblick eines schwarzen Jeeps sein so suesses LEEEEEEEEEENAAAAAAAAA und natuerlich faehrt in jedem Jeep auch immer ein Doggi mit. Irgendwann wenn du mal alt bist lieber Leon werden wir dir auch verraten, dass der Doggi deinen Schnuller vertilgt hat... Donnerstag Mittag habe ich die 3 dann per Horrotour zu Ihrem Freund Andreas nach Southend on Sea gebracht. Der Verkehr hat mich viele Nerven gekostet, aber am Ende war alles gut und alle zufrieden.
Leider hatte ich am naechsten Tag meinen 2. Rueckfall und konnte diesmal gar nichts mehr. Was mich dazu veranlasste in meiner 2. Stunde bei Jenny (Physio) in ihren Armen in Traenen auszubrechen. Wer mich kennt, weiss es muss schon schlimm kommen, damit mir so etwas passiert, aber Panik ist noch ein leichtes Wort fuer das, was in mir alles hochkam. Es hat sich nach eingehenden Untersuchungen herausgestellt, dass es sich nicht um die operierte Bandscheibe handelt, sondern um die darunter... Meine liebe Jenny hat mich dann eingetaped... und auch das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes... mit viel Schmerzmittel und noch mehr Krampfloesern und Entzuendungshemmern habe ich das Wochenende ueberstanden... Vielen vielen Dank meine Suesse!!! Seit dem machen wir mindetsens drei mal die Woche eine nicht enden wollende Anzahl von unglaublich langweiligen Uebungen... An Sport ist leider immer noch nicht zu denken...
Am Montag gab es dann die naechste Heilbehandlung und ich war soweit wieder hergestellt um meine liebe Freundin Manu incl. eines kleinen Teiles Ihrer grossen Familie aus Stansted abzuholen. Diesmal sogar mit Geld und vollem Tank habe ich mich auf den Weg gemacht... Alles hat geklappt, nur der Verkehr hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Also hier meine grosse Bitte: Falls moeglich bitte Anflug auf London ueber Heathrow oder Gatwick!!! Aber fuer liebe Menschen fahre ich natuerlich weiterhin. Kleine Geschichte am Rande... Dirks (in dem Falle Manus Dirks) Gesichtsausdruck bei der Erkenntnis, was hier die leichten Drogen kosten, werde ich nie vergessen... Es hat uns natuerlich nicht daran gehindert das ein oder andere Bier zusammen zu trinken und die kurze gemeinsame Zeit in vollen Zuegen zu geniessen... Ein Pubbesuch incl. richtiger Fish and Chips beim Prinzen von Wales und ein Erwachsenenabend in Posh London hat die Tage abgerundet.

Auf dem Besichtigungsprogramm standen Windsor Castle (zum 3.) und Hampton Court Palace. Beides tagesfuellend und sehr fein. Selbst nach dem nun 3. Mal Koenigsburg habe ich noch nicht alles gehoert, was der Audioguide der Queen hergibt und noch lange nicht alles gesehen...(ausser die oben erwaehnten Pferde vielleicht). Erst beim letzten Mal ist mir aufgefallen, welch tolle Gemaeldesammlung sich dort befindet und habe einen der fuer mein Befinden schoensten und eindrucksvollsten daVincis bemerkt. Fein hier, man kann alles in Ruhe anschauen, da die meisten, so wie ich bei den ertsen beiden Malen auch, nicht der Gemaelde wegen dort sind und sie glatt untergehen im allgemeinen Reichtum an Schaetzen und Eindruecken... Also meinem 4. Besuch steht nichts im Wege. Schade war, dass Danchen und Kim nicht mehr Zeit zusammen hatten, aber das wird nachgeholt... Manu du hast es versprochen!!! Kim dir danke fuer die Hilfe beim Franzoesisch Lernen... es hat zu einer 2 gereicht... Ich verspreche im Gegenzug: ich finde beim naechsten Mal den Bahnhof direkt und auch den Fahrplan habe ich dann bestimmt schon im Kopf, so dass unser Aufenthalt im lokalen Bahnhofspub entfaellt und damit auch das Verbrechen ein halb leeres Glas zurueck zu lassen. Am naechsten Morgen war dann auch schon alles wieder vorbei...Die 3 sind mit Sack und Pack nach London City und am spaeten Abend weiter mit dem Flieger zurueck in die Heimat...

Zum guten Schluss...
Das Danchen hatte Geburtstag...
All denen, die an sie gedacht haben auf diese Wege noch einmal ein grosses Dankeschoen... Nach der Aufregung der letzten Wochen incl eines ueberzeugenden Schulbeginns (gratuliere Dir Danchen) mit einer nicht enden wollenden Anzahl von Arbeiten, haben wir birthday 13 ganz gemuetlich zuhause gefeiert...

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